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Warum die Chinesen ihre Frauen-Volleyballmannschaft so sehr lieben

German.xinhuanet.com | 22-08-2016 16:15:59 | Xinhuanet

Von Ma Xiangfei

Chinas Spielerinnen nehmen an der Siegerehrung für das Finale im Frauen-Volleyball bei den Olympischen Spielen Rio 2016 in Rio de Janeiro, Brasilien, teil, 20. August 2016. China gewann die Goldmedaille. (Quelle: Xinhua/Yue Yuewei)

RIO DE JANEIRO, 21. August (Xinhuanet) -- Als die chinesische Frauen-Volleyballmannschaft gegen Serbien um den Olympia-Titel spielte, schauten sich 70 Prozent der chinesischen Familien die Live-Übertragung im Fernsehen an, und schlugen damit mit Leichtigkeit die Einschaltquote der chinesischen Neujahrsgala.

Als Mannschaftskapitänin Hui Ruoqi mit einem kräftigen Schmetterball den 19:25, 25:17, 25:22, 25:23 den Sieg am Samstagabend in Rio perfekt machte, bliesen Applaus und Jubel fast die Decke des Maracanazinhos in die Luft, welches seitlich des legendären Maracana-Stadions liegt.

Die Schlagzeilen der Medien feierten den Erfolg, der die chinesische Frauen-Volleyballmannschaft nach 12 Jahren wieder olympischen Ruhm genießen ließ und zollten der legendären Cheftrainerin Jenny Lang Ping und ihren 12 Spielerinnen große Anerkennung. Chinas wichtigstes Nachrichtenprogramm Xinwen Lianbo widmete sieben der 30 Minuten, um die Geschichte erneut zu durchleben.

„Die Mannschaft verfügt über ein Durchschnittsalter von 24 Jahren. Man kann sie besiegen, aber man kann sie nicht brechen”, sagte der Moderator.

„Vielen Dank Lang Ping, dass du uns ein Wunder beschert hast”, sagte ein Beitrag auf Chinas größtem Online-Portal Sina.com. Genau so wie die Brasilianer, die schließlich die begehrte Goldmedaille im Fußball gewonnen haben, garantierte der Volleyball-Titel ein perfektes Ende für die chinesische Delegation. Die Mannschaft begann als Außenseiter und schloss als Sieger ab.

Auf den vierten Platz in der Gruppe verwiesen, traf China auf den starken und zweifachen Olympiasieger Brasilien, der im Viertelfinale die uneingeschränkte Unterstützung zahlreicher heimischen Fans genoss.

Als fast niemand daran glaubte, dass sie gewinnen konnten, kam die chinesische Mannschaft nach einem Satz Rückstand zurück und schlug die Gastgeber 3:2 bevor sie sich im Halbfinale gegen die Niederlande für ihre Niederlage in der Gruppenphase revanchierten.

Unter allen chinesischen Sportmannschaften gilt die Frauen-Volleyballmannschaft nach wie vor als die größte Besonderheit, da ihre Erfolge in den 80er Jahren, das Selbstvertrauen der Chinesen stärkten und sie auch heute noch die besten Eigenschaften repräsentieren, die die Chinesen zu bieten haben: Ausdauer, Mut und Einheit.

Zu ihrer aktiven Zeit war Lang Ping die Verkörperung des „Geistes der chinesischen Frauen-Volleyballmannschaft” da sie, die für ihre Kanonen-ähnlichen Schmetterbälle Eisener Hammer genannt wurde, gemeinsam mit ihren Mannschaftskameradinnen, in den 80er als China gerade mit der Reform und Öffnung begann, mit den Olympischen Spielen, den World Cup und der Weltmeisterschaft einen Grand Slam des Volleyballsports gewann.

Sie ertrugen ein äußerst beschwerliches Training und stellten auf dem Weg zum Weltmeistertitel einen Geist zu Schau, der für die Formulierung „Gib niemals auf“ stand und die Chinesen daran glauben ließ, dass das Land, welches sich zur damaligen Zeit von politischen Turbulenzen erholte, eines Tages genau so stark sein könnte, wie seine Volleyball-Spielerinnen im Sport.

Nach inzwischen mehr als 30 Jahren der Reform und Öffnung, glaubt China, dass der „Geist der Frauen-Volleyballmannschaft” niemals veraltet ist.

„Meine Mutter weinte, als ich ihr über den Erfolg von Lang Pings Mannschaft in Rio erzählte. Sie erinnerte sich an ihre Jugend und sagte, dass Lang eine großartige Spielerin war. Nun ist sie eine großartige Trainerin”, schrieb ein Internet-Nutzer.

„Mein Vater sprang in die Luft, als China gewann. Er sagte mir, mit Tränen in den Augen, dass die chinesische Volleyball-Mannschaft seit Jahren von einem großen Geist umgeben ist”, schrieb ein anderer.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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