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Finanzbeobachtung: Chinas Kooperationen mit Mittel- und Osteuropa: Kombination lang- und kurzfristiger Projekte, synchrone Entwicklung auf zentraler und lokaler Ebene

German.xinhuanet.com | 18-06-2016 10:41:17 | Xinhuanet

Von Lin Huifen

BUKAREST, 18. Juni (Xinhuanet) -- Im Zuge der Vertiefung der „16+1-Zusammenarbeit“ und der Durchführung der „Ein Gürtel, eine Straße“-Initiative, erproben China und die Länder Mittel- und Osteuropas gemeinsam unentwegt Methoden der Zusammenarbeit, um eine Reihe von mittel- und langfristiger Projekte in Sektoren wie Infrastruktur und Energiequellen stabil voranzutreiben. Die praktische Zusammenarbeit erzielt auf beiden Seiten in jedem Bereich und auf jeder Ebene täglich neue Fortschritte.

Während den über dreijährigen gemeinsamen Bemühungen sind die Ergebnisse der Zusammenarbeit Chinas mit den Ländern Mittel- und Osteuropas bei der Verstärkung der Produktionskapazität, des Verkehrs, des Infrastrukturaufbaus und des Finanzwesens etc. durchaus bemerkenswert: Die von der China Road and Bridge Corporation im serbischen Belgrad errichtete Donau-Brücke wurde bereits 2014 für den Verkehr geöffnet. Die umfangreichen Instandhaltungsarbeiten des Projekts am Kraftwerk Kostolac in Serbien wurden reibungslos abgeschlossen. Projekte wie die Autobahn E763 in Serbien, zwei Autobahnabschnitte in Mazedonien und das Wärmekraftwerk Stanari in Bosnien und Herzegowina befinden sich derzeit im Bau. Die Arbeiten am serbischen Abschnitt des serbisch-ungarischen Eisenbahnprojekts wurden Ende des vergangenen Jahres aufgenommen. Das ungarische Parlament ratifizierte im April dieses Jahres das von der ungarischen und der chinesischen Regierung unterzeichnete Abkommen über die Zusammenarbeit an Entwicklung, Bau und Finanzierung der serbisch-ungarischen Eisenbahn, sodass dem gesamten Start dieses „Vorzeigeprojekts“ der „16+1-Zusammenarbeit“ jetzt keine Hindernisse im Wege steht.

Mitglieder der chinesischen Staatsführung sprachen an, dass die Zusammenarbeit zwischen China und den Ländern Mittel- und Osteuropas auf gegenseitigem Respekt und Hilfe, beiderseitigem Gewinn sowie einer offenen und nachsichtigen Einstellung beruhen sollte und eine Verbindung zwischen dem Aufbau von „16+1-Zusammenarbeit“ und „Ein Gürtel, eine Straße“ und der Entwicklung der sino-europäischen Beziehung schaffen sollte. Sie solle einen Beitrag zur Entwicklung der Regionen und der Welt leisten.

Es ist erkennbar, dass die Länder Mittel- und Osteuropas zunehmendes Interesse an der „Ein Gürtel, eine Straße“-Initiative zeigen und die Beteiligung chinesischer Unternehmen im Bereich der Energiegewinnung und am Infrastrukturaufbau in dieser Region begrüßen. Bis jetzt konnte die Firma Gezhouba bei einer internationalen Ausschreibung den Zuschlag für das Bauprojekt eines großen Wärmekraftwerks in Bosnien und Herzegowina erhalten und die Huadian Gruppe bekam den Zuschlag für das Kohlekraftwerksprojekt in Rovinari, Rumänien, und unterzeichnete mit der Gegenseite am Anfang dieses Jahr einen Gesellschaftsvertrag bezüglich der Gründung eines Projekts eines Gemeinschaftsunternehmens. Im Mai dieses Jahres erklärte Rumänien das Projekt um Entwicklung, Bau, Betrieb und Stilllegung der Einheiten 3 und 4 des Kernkraftwerks in Cernavodă, an dem die China General Nuclear Power Group beteiligt ist, offiziell zum vorrangigen, staatlichen Investitionsprojekt. Dazu lohnt es sich noch zu erwähnen, dass dieses Kernkraftwerk in Rumänien mit einer Gesamtinvestition von über 7 Mrd. Euro nicht nur die bedeutendste Kooperation zwischen China und Rumänien seit Beginn der Geschichtsschreibung ist, sondern auch das umfangreichste Kooperationsprojekt, das zwischen China und den Ländern Mittel- und Osteuropas bisher erzielt wurde.

Während die oben genannten Kooperationsprojekte stetig vorangetrieben wurden, gingen von der Zusammenarbeit Chinas mit Mittel- und Osteuropa jüngst weitere gute Neuigkeiten aus: Die chinesische Hebei Iron and Steel Group und die Stahlwerke im serbischen Smederevo unterzeichneten am 18. April einen Kaufvertrag und Huayi Wind Energy gründete am 12. Mai eine Geschäftsstelle in Serbien, womit chinesische Energieunternehmen im Balkan angekommen sind. Am 30. April bekam die seit über drei Jahren zwischen Chengdu, China, und dem polnischen Łódź verkehrende Chengdu-Europa-Hochgeschwindigkeitseisenbahn den in Polen gelegenen europäischen Logistik-Knotenpunkt Kutno als weiteren Startbahnhof. Am gleichen Tag fuhr der erste Zug mit 41 Containern voller Waren wie kulinarischen Spezialitäten, Wein und Autos in Richtung Chinas „Land des Überflusses“ ab. Vom 9. bis zum 12. Juni wurde die zweite Investitions- und Handelsmesse von China und der Länder Mittel- und Osteuropas in Ningbo, Zhejiang, veranstaltet. Bereits 14 Spezialitätenläden aus mittel- und osteuropäischen Ländern haben vor Ort eröffnet, stellen jahraus, jahrein die Spezialitäten ihrer Länder aus und decken über Ningbo den gesamten chinesischen Markt ab.

Im Finanzsektor ist Polen eines der Gründungsmitglieder der Asiatischen Infrastrukturinvestmentbank (AIIB) und vor nicht langer Zeit bekundete auch Rumänien Interesse, Mitglied der AIIB zu werden.

In der Tourismusbranche eröffnen sich für die Zusammenarbeit zwischen China und Mittel- und Osteuropa weitreichende Perspektiven. Im März letzten Jahres wurde in der ungarischen Hauptstadt Budapest die Eröffnungszeremonie für das Jahr zur Förderung der touristischen Zusammenarbeit zwischen China und den Ländern Mittel- und Osteuropas abgehalten. Ein Jahr später wurde die erste Tourismus-Geschäftsstelle von China in Mittel- und Osteuropa in Budapest eröffnet. Im Zuge des stetigen Wachstums der Kundschaft für Tourismus und Handel auf beiden Seiten steigt auch der Bedarf im Passagierluftverkehr rapide an. Am ersten Mai letzten Jahres eröffnete Air China seine Flugstrecke Peking-Budapest und vier Monate später startete Hainan Airlines die direkte Flugverbindung zwischen Peking und Prag. Bisher gibt es mit der 2012 durch die polnische Fluggesellschaft LOT wieder in Betrieb genommene Strecke Warschau-Peking insgesamt 3 Fluglinien, die China und die Region Mittel- und Osteuropa eng miteinander verbinden.

Darüber hinaus werden lokale Kooperationen derzeit zum neuen Höhepunkt innerhalb der praktischen Zusammenarbeit zwischen China und den mittel- und osteuropäischen Ländern. Das von der der Universität für TCM Shanghai angehörenden Shuguang-Klinik an der tschechischen Universität Hradec Králové eröffnete Zentrum für traditionelle chinesische Medizin widmet sich für die nächsten Jahre dem Aufbau eines Zentrums für TCM, das Forschung, Lehre, Diagnose und Behandlung vereint. Das Zentrum für TCM der Akademie für TCM Suzhou in der rumänischen Stadt Tulcea erfreut sich seit seiner Gründung großer Beliebtheit. Vor wenigen Tagen unterzeichnete die Provinz Sichuan einen Kooperationsvertrag mit einer Klinik in der rumänischen Stadt Pitești.

Alle Teile der Bevölkerung Chinas und der Länder in der Region Mittel- und Osteuropa stecken voller Erwartungen in Hinblick auf die Kooperationsperspektiven zwischen beiden Seiten und sind fest überzeugt, dass die stete Steigerung des Umfangs und Niveaus der Zusammenarbeit zwischen beiden Seiten zu Entwicklungschancen beitragen wird, die China und die Länder Mittel- und Osteuropas miteinander teilen werden, um beiderseits Vorteile für die Bevölkerung zu erzielen.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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