Eine Landwirtin sortiert Chilischoten im Sortierzentrum eines Chili-Industrieparks in der Gemeinde Shanghu in der Stadt Gao'an in der Provinz Jiangxi in Ostchina, 29. Oktober 2025. (Xinhua/Dai Mingxuan)
SHANGHAI, 27. November (Xinhua) -- Chinesische Wissenschaftler haben eine künstliche Zunge entwickelt, die sagen könnte: „Ja, das ist scharf!“
Das „Chili-Messgerät“ auf Gelbasis liefert eine schnelle und genaue Messung des Schärfegrads, wodurch menschliche Geschmackstester nicht mehr der Schärfe ausgesetzt werden müssen und die Qualitätskontrolle in der Lebensmittelindustrie revolutioniert werden könnte.
Ausgehend von der Eigenschaft von Milch, einen brennenden Gaumen zu beruhigen, entwickelten Forscher der East China University of Science and Technology (ECUST) eine neuartige bionische Zunge, indem sie Milchpulver, Acrylsäure und Cholinchlorid zu einem weichen, flexiblen Gel vermischten.
Der Mechanismus sei inspiriert von dem realen Phänomen, dass sich Milchproteine an Capsaicin binden - die Verbindung, die für die Schärfe von Chilischoten verantwortlich ist - und so das Brennen lindern, heißt es in einer Studie, die in der Fachzeitschrift ACS Sensors veröffentlicht wurde.
In gleicher Weise bindet sich Capsaicin an die Milchproteine des Gels und schwillt zu voluminösen Klumpen an, die den Chlorid- und Wasserstoffionenverkehr blockieren. Der daraus resultierende Abfall des elektrischen Stroms liefert eine fertige Skala für präzise Schärfewerte.
Das Team „probierte“ acht verschiedene Chilischoten und erstellte eine Schärfeskala von 0 (mild) bis 70 (extrem scharf). Die Ergebnisse wurden dann mit den Bewertungen von geschulten menschlichen Sensorik-Testern verglichen.
Die von der künstlichen Zunge erstellte Rangliste stimmte laut der Studie weitgehend mit der menschlichen Bewertung überein und belegte damit ihre Zuverlässigkeit.
Die Erfindung könnte laut den Forschern „eine leistungsstarke Plattform für zukünftige Anwendungen mit beweglichen humanoiden Robotern und tragbaren Geräten zur Überwachung des Schärfegrades schaffen”.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
