Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping trifft die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel per Videolink in Chinas Hauptstadt Beijing, 13. Oktober 2021. (Xinhua/Liu Bin)
BEIJING, 14. Oktober (Xinhua) -- Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping traf die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwoch per Videolink. In freundlicher Atmosphäre erörterten sie gemeinsam die Entwicklung der deutsch-chinesischen Beziehungen sowie der Beziehungen zwischen China und der Europäischen Union (EU) in den letzten Jahren und tauschten sich tiefgehend über relevante Themen aus.
Xi lobte Merkels Beitrag zur Förderung der deutsch-chinesischen Beziehungen sowie der Beziehungen zwischen China und der EU während ihrer Amtszeit und sagte, "das Wertvollste beim Kennenlernen ist das gegenseitige Verständnis, und der Schlüssel zum gegenseitigen Verständnis liegt darin, dass man weiß, was der andere denkt."
"Dies zu sagen ist nicht nur eine gute Darstellung unseres tiefgehenden Austauschs über die Jahre, sondern spiegelt auch die wichtige Erfahrung der Aufrechterhaltung einer reibungslosen und stabilen Entwicklung der chinesisch-deutschen Beziehungen über die letzten 16 Jahre wider", fügte Xi hinzu.
Da das chinesische Volk großen Wert auf Freundschaft lege, werde China alte Freunde nicht vergessen und für Merkel immer eine Tür offenhalten. Der chinesische Staatspräsident äußerte die Hoffnung, dass Merkel die Entwicklung der chinesisch-deutschen und der China-EU-Beziehungen weiterhin unterstützen werde. Xi sagte, dass die beiden eine Vielzahl an intensivem Meinungsaustausch über bilaterale Beziehungen, bedeutende internationale und regionale Fragen, Governance des Staates und weitere Themen geführt hätten. Diese hätten die bilateralen Bindungen vorangebracht und die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern hinsichtlich globaler Herausforderungen sichergestellt.
Im Geiste einer für beide Seiten vorteilhaften Zusammenarbeit haben China und Deutschland Win-Win-Ergebnisse erzielt, indem sie die Komplementarität der beiden Volkswirtschaften zum Tragen gebracht haben. Die stabile Entwicklung von China und Deutschland habe ebenfalls stärker zur Weltwirtschaft beigetragen, sagte Xi.
"Dies hat gezeigt, dass Länder ein Nullsummenspiel vermeiden können und auf einer Basis des gemeinsamen Gewinnens Ergebnisse erzielen können, von denen beide Seiten profitieren, und dies sollte der Grundtenor sein, dem sich die beiden Seiten bei den bilateralen Beziehungen verschrieben", sagte Xi.
Xi wies darauf hin, dass 2022 der 50. Jahrestag der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen China und Deutschland begangen wird. Er sagte, es sei von entscheidender Bedeutung, die bilateralen Beziehungen auf dem richtigen Kurs zu halten.
"China betrachtet seine Beziehungen zu Deutschland stets aus einer strategischen und langfristigen Perspektive und ist bereit, den Austausch mit der deutschen Seite auf hoher Ebene aufrechtzuerhalten, das gegenseitige Verständnis und die Freundschaft zwischen den beiden Völkern zu fördern, das Potenzial für die Zusammenarbeit in traditionellen Bereichen zu erschließen und gleichzeitig neue Bereiche der pragmatischen Zusammenarbeit unter anderem bei der Energiewende sowie der grünen und digitalen Wirtschaft zu erkunden, um die bilateralen Beziehungen weiter voranzubringen", sagte Xi.
Xi wies darauf hin, dass das Streben nach Frieden und Entwicklung das gemeinsame Bestreben Chinas und der EU sei. Beide Seiten würden die Wahrung des Multilateralismus befürworten, die Liberalisierung und Erleichterung von Handel und Investitionen unterstützen und seien der Ansicht, dass die gemeinsamen Interessen Chinas und der EU die Widersprüche und Unterschiede bei weitem überwiegen.
Xi wies darauf hin, dass dies eine kritische Phase für den weltweiten Kampf gegen die COVID-19-Pandemie und den weltweiten wirtschaftlichen Aufschwung sei, und sagte, dass China und die EU als zwei wichtige Kräfte in der Welt die Verantwortung hätten, die Kooperation zu verstärken und zusammenzuarbeiten, um globale Probleme angesichts zunehmender globaler Herausforderungen und wachsender Instabilität und Unsicherheit zu bewältigen.
Xi sagte, beide Seiten sollten die Beziehungen zwischen China und der EU aus einer breiteren Perspektive betrachten, sich gegenseitig objektiv und umfassend verstehen und mit Differenzen rational, friedlich und konstruktiv umgehen.
"Es ist zu hoffen, dass die EU auf ihrer Unabhängigkeit beharrt, ihre eigenen Interessen und die Einheit der internationalen Gemeinschaft wahrhaftig schützt und mit China und anderen Ländern zusammenarbeitet, um Friedens- und Entwicklungsfragen zu lösen", sagte Xi.
Merkel erinnerte sich an den Austausch mit Xi in den mehr als zehn vergangenen Jahren und an die offenen und tiefgehenden Diskussionen über Themen von gemeinsamem Interesse, die das gegenseitige Verständnis verbessert und die solide Entwicklung der Beziehungen zwischen Deutschland und China sowie der Zusammenarbeit zwischen der EU und China gefördert hätten.
Während ihrer Amtszeit als deutsche Bundeskanzlerin habe China sich rasant entwickelt und ein großes Potenzial gezeigt, sagte Merkel und fügte hinzu, dass die EU ihrer Meinung nach die Beziehungen zu China unabhängig entwickeln sollte.
Merkel ist davon überzeugt, dass die Beziehungen zwischen der EU und China verschiedene komplizierte Thematiken überwinden und sich weiter entwickeln können.
Deutschland begrüße Chinas Anstrengungen zur Bewältigung des Klimawandels sowie zum Schutz der biologischen Vielfalt, stehe bereit, um mit China zusammen an Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu arbeiten, und werde weiterhin die bilaterale und multilaterale Zusammenarbeit zur gemeinsamen Bewältigung globaler Herausforderungen stärken, sagte Merkel.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
