Deutscher Automobilverband lehnt Antisubventionsmaßnahmen gegen chinesische Elektrofahrzeuge in der EU ab - Xinhua | German.news.cn

Deutscher Automobilverband lehnt Antisubventionsmaßnahmen gegen chinesische Elektrofahrzeuge in der EU ab

2024-04-17 16:55:14| German.news.cn
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Das Foto zeigt ein BYD Seal Elektroauto während der Pressevorschau der Internationalen Automobilausstellung (IAA) 2023 in München, 4. September 2023. (Xinhua/Zhang Fan)

FRANKFURT, 15. April 2024 (Xinhuanet) -- Die von der Europäischen Union (EU) eingeleitete Antisubventionsuntersuchung gegen chinesische Elektrofahrzeughersteller werde die Automobilindustrie in der EU nicht schützen, sondern ihr eher schaden, warnten Experten der deutschen Automobilindustrie.

Die von der EU eingeleiteten Antisubventionsmaßnahmen, die Strafzölle auf aus China importierte EVs (EV: electric vehicle) androhten, würden die Herausforderungen der deutschen und europäischen Automobilindustrie nicht lösen, sagte Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), kürzlich in einem Interview mit der deutschen Zeitung Welt am Sonntag.

China sei ein wichtiger Markt für die deutschen Autobauer, die sich mit ihren Umsätzen in China an der Finanzierung der grünen Transformation im eigenen Land beteiligten, so die VDA-Chefin.

Der durch die Untersuchung ausgelöste mögliche Handelskonflikt könne auch Arbeitsplätze in Deutschland in Gefahr bringen, die vom Chinageschäft abhängig seien, argumentierte Müller.

Verflechtungen und Risiken sollten im Vorfeld der Untersuchung evaluiert werden, sagte Müller und schlug vor, dass die Automobilindustrie zur Beilegung von Streitigkeiten zum Dialog statt zur Konfrontation greifen sollte.

Die EU leitete im Oktober 2023 eine Antisubventionsuntersuchung zu den Importen von batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen aus China ein, nachdem Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, im September behauptet hatte, dass importierte chinesische EVs Europa überschwemmen und den Automarkt verzerren würden.

Das Wachstum des Absatzes von batterieelektrischen Fahrzeugen (BEVs: battery electric vehicles) in Deutschland, dem größten Automobilmarkt in Europa, hat sich 2023 verlangsamt. Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes zeigen, dass im vergangenen Jahr insgesamt rund 520.000 BEVs in Deutschland zugelassen wurden, 11,4 Prozent mehr als 2022. Das Tempo des Wachstums hat sich im Vergleich zu 2022, als die Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen um über 30 Prozent stiegen, deutlich verlangsamt.

Es wird angenommen, dass die hohen Preise für EVs in der EU einer der Hauptfaktoren sind, die potenzielle Käufer auf Abstand halten. Trotz der von den lokalen Herstellern unternommenen Anstrengungen, die Kosten zu senken, bleibt die Preisparität von EVs mit konventionellen Autos für die EU immer noch ein weit entferntes Ziel.

Vor diesem Hintergrund werde die Antisubventionsuntersuchung gegen chinesische EVs in der EU die Elektroautos nicht billiger machen, auch wenn der Wettbewerb weniger intensiv werde, so der deutsche Verkehrsminister Volker Wissing.

Wissing sprach sich gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung gegen Protektionismus aus und sagte, Deutschland wolle den Markt nicht abschotten, sondern sich am globalen Wettbewerb beteiligen.

Wissing forderte die Unternehmen auf, in der EU erschwingliche EVs zu produzieren, die sich auch der Durchschnittsverdiener leisten könne, und schlug vor, dass Handelsabkommen anstelle von Strafzöllen der richtige Weg seien, um einen fairen Wettbewerb zu schaffen.

Der chinesische Handelsminister Wang Wentao sagte am 7. April bei einem Rundtischgespräch in Paris, dass die rasante Entwicklung der chinesischen Elektroautohersteller das Ergebnis ständiger technischer Innovationen, eines gut etablierten Lieferkettensystems und eines uneingeschränkten Marktwettbewerbs sei, und nicht von Subventionen.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

 

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