EY: Deutscher Biotechsektor erhielt 2020 Rekordfinanzierung

BERLIN, 20. April (Xinhuanet) -- Die Finanzierung von Biotechfirmen in Deutschland erreichte 2020 ein neues Rekordhoch, so eine von der Beratungsfirma Ernst & Young (EY) am Dienstag veröffentlichte Studie.

Deutsche Biotechfirmen hätten insgesamt fast 3,1 Milliarden Euro (3,73 Milliarden US-Dollar) durch Risikokapital, Börsengänge, Folgefinanzierung und Wandelanleihen beschaffen, was gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 2018 einen Anstieg von 146 Prozent darstelle, so die Studie.

„2020 war in jeder Hinsicht ein außerordentliches Jahr für die deutsche Biotechindustrie“, sagte Alexander Nuyken, Partner von EY, in einer Erklärung. „Finanzierungsnummern explodieren praktisch“.

Die beiden deutschen Firmen BioNTech und CureVac, die COVID-19-Impfstoffe entwickelt haben, erhielten mit mehr als 1,55 Milliarden Euro mehr als die Hälfte des insgesamt beschafften Risikokapitals, so die Studie.

So wie 2019 wurden auch 2020 nur zwei deutsche Biotechfirmen neu an einer Börse gelistet, wenn auch nicht in Europa, sondern an der US-amerikanischen Nasdaq, an der CureVac und Immatics durch ihre Börsengänge insgesamt 439 Millionen Euro einsammelten, so die Studie.

Die deutsche Vereinigung der Biotechnologieindustrie, BIO Deutschland, kündigte am Dienstag an, dass die Umsätze von 710 deutschen Biotechfirmen 2020 um 36 Prozent auf ca. 6,5 Milliarden Euro anstiegen, während die Forschungsausgaben auf 2,5 Milliarden Euro anstiegen.

Die positive Entwicklung der deutschen Industrie habe nicht nur an der hohen Nachfrage nach Biotechnologieprodukten zur Eindämmung von COVID-19 gelegen, sagte Oliver Schacht, Vorstandsvorsitzender von BIO Deutschland, und fügte hinzu, dass „das Potential der Biotechnologie riesig ist“.

„Als eine Schlüsseltechnologie bietet die Biotechnologie wichtige Lösungen für viele Lebensbereiche wie Ernährung und Landwirtschaft sowie die Herstellung von Reinigungsmitteln, Kunststoffen, Textilien oder Kosmetikartikeln“, sagte Schacht.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)