365 Träume aus China: Wanderarbeiter

(männlich) He Ren: 1993 ging ich mit 16 von der Mittelschule ab. 2, 3 Tage nachdem ich in Peking war, bereute ich es schon. Die Lebensbedingungen auf dem Bau waren besonders hart. Alle schliefen in großen Betten aus Stahlrohren. In jedem großen Haus schliefen einige dutzend Leute. Ich bereute es, wollte aber auch nicht zurückgehen. Ich fürchtete von der Familie ausgelacht zu werden. Ich hatte damals Verbinden von Betonstahl gelernt und arbeitete als Hilfsarbeiter. Ich spürte nur, dass es zu hart war und konnte keine Richtung finden.

Von 1993 bis 2004 verdiente ich keinen Cent. Aber ich konnte mir auch Niederlagen nicht eingestehen. Ich wollte, wenn ich 10.000 Yuan verdient hätte, zurückgehen. Aber ich verdiente nie Geld.

Am 8. August 2004 erhielt ich meinen ersten Auftrag für ein Projekt. Wir waren äußerst vorsichtig, arbeiteten 2, 3 Nächte durch und machten einen Plan für die Bauarbeiten. Dieser Rahmen aus Birke und Pappel hat eine viel höhere Dichte als Beton.

Auf der Baustelle ist es ziemlich eng und die Gerüste sind hoch. Die Schwierigkeiten sind dem entsprechend sehr groß. An manchen Tagen macht man Abends Überstunden. Ich fiel vom Gerüst und brach mir den Nasenrücken. Nachdem ich mich 2 Tage ausgeruht hatte, ging ich wieder zur Arbeit.

Zur Fertigstellung des Daches, feierten wir ein Fest. Ich war im Inneren sehr stolz. Dieses Projekt war sehr schwierig, aber wenn wir es bewältigen konnten, dann wären auch andere Projekte nicht so schwierig. Für mich selbst war das auch eine Bestätigung. Ich war hoffnungsvoll.

2008 beim Erdbeben in Sichuan waren wir in Chengdu und sahen viele Tote. Häuser stürzten ein. Ich war sehr betroffen. Ich begleitete die Kollegen und baute für, die von der Katastrophe betroffenen Leute, Unterkünfte. Damals war meine Karosserie voll geklebt mit Vermerken Erdbebenunterstützungsarbeiter. Alle Mautstationen waren kostenlos und die Verkehrspolizei salutierten vor uns. Damals spürte ich, das Geld, wie man sagt, keine Bedeutung hat. Man muss nur mit Leib und Seele etwas leisten und ein wenig helfen.

Das ließ mich später auf der Baustelle meine Ansprüche an Technik und Qualität verfeinern. Die Garantie für die persönliche Sicherheit der Arbeitskollegen wurde auch verstärkt.

Ich bin jetzt schon über 20 Jahre in Peking und finde, dass Menschen nach ihren eigenen Werten leben müssen. Wenn wir die Möglichkeit haben, helfen wir anderen Leuten. Geld zu verdienen ist nicht das Wichtigste.

 

Xinhuanet Deutsch

365 Träume aus China: Wanderarbeiter

GERMAN.XINHUA.COM 2018-07-18 18:18:06

(männlich) He Ren: 1993 ging ich mit 16 von der Mittelschule ab. 2, 3 Tage nachdem ich in Peking war, bereute ich es schon. Die Lebensbedingungen auf dem Bau waren besonders hart. Alle schliefen in großen Betten aus Stahlrohren. In jedem großen Haus schliefen einige dutzend Leute. Ich bereute es, wollte aber auch nicht zurückgehen. Ich fürchtete von der Familie ausgelacht zu werden. Ich hatte damals Verbinden von Betonstahl gelernt und arbeitete als Hilfsarbeiter. Ich spürte nur, dass es zu hart war und konnte keine Richtung finden.

Von 1993 bis 2004 verdiente ich keinen Cent. Aber ich konnte mir auch Niederlagen nicht eingestehen. Ich wollte, wenn ich 10.000 Yuan verdient hätte, zurückgehen. Aber ich verdiente nie Geld.

Am 8. August 2004 erhielt ich meinen ersten Auftrag für ein Projekt. Wir waren äußerst vorsichtig, arbeiteten 2, 3 Nächte durch und machten einen Plan für die Bauarbeiten. Dieser Rahmen aus Birke und Pappel hat eine viel höhere Dichte als Beton.

Auf der Baustelle ist es ziemlich eng und die Gerüste sind hoch. Die Schwierigkeiten sind dem entsprechend sehr groß. An manchen Tagen macht man Abends Überstunden. Ich fiel vom Gerüst und brach mir den Nasenrücken. Nachdem ich mich 2 Tage ausgeruht hatte, ging ich wieder zur Arbeit.

Zur Fertigstellung des Daches, feierten wir ein Fest. Ich war im Inneren sehr stolz. Dieses Projekt war sehr schwierig, aber wenn wir es bewältigen konnten, dann wären auch andere Projekte nicht so schwierig. Für mich selbst war das auch eine Bestätigung. Ich war hoffnungsvoll.

2008 beim Erdbeben in Sichuan waren wir in Chengdu und sahen viele Tote. Häuser stürzten ein. Ich war sehr betroffen. Ich begleitete die Kollegen und baute für, die von der Katastrophe betroffenen Leute, Unterkünfte. Damals war meine Karosserie voll geklebt mit Vermerken Erdbebenunterstützungsarbeiter. Alle Mautstationen waren kostenlos und die Verkehrspolizei salutierten vor uns. Damals spürte ich, das Geld, wie man sagt, keine Bedeutung hat. Man muss nur mit Leib und Seele etwas leisten und ein wenig helfen.

Das ließ mich später auf der Baustelle meine Ansprüche an Technik und Qualität verfeinern. Die Garantie für die persönliche Sicherheit der Arbeitskollegen wurde auch verstärkt.

Ich bin jetzt schon über 20 Jahre in Peking und finde, dass Menschen nach ihren eigenen Werten leben müssen. Wenn wir die Möglichkeit haben, helfen wir anderen Leuten. Geld zu verdienen ist nicht das Wichtigste.

 

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