Grüne Vision und Hightech beflügeln Markteintritt chinesischer NEVs in Europa

German.news.cn| 21-10-2021 11:11:35| 新華網
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Das Foto zeigt das "NIO House" in der norwegischen Hauptstadt Oslo, 30. September 2021. (Xinhua/Zhu Sheng)

Chinesische Hersteller von Fahrzeugen mit neuer Energie (NEV) beschleunigen die Markteinführung ihrer neuesten Modelle auf ausländischen Märkten, während sich die internationale Autoindustrie auf CO2-arme Fahrzeuge konzentriert.

Die chinesischen Hersteller von Fahrzeugen mit neuer Energie, von der Limousinen-Kultmarke Hongqi bis hin zu aufstrebenden Start-ups wie NIO und XPeng, sind heute selbstbewusster als ihre Vorgänger und treten auf reiferen Märkten mit mehr Wettbewerb wie Europa und den USA mit einer Vision von Nachhaltigkeit und Spitzentechnologie auf.

Das Foto zeigt Elektrofahrzeuge des Modells e5 von BYD in Santiago in Chile zu Beginn eines Plans, der den Umstieg von Taxis mit fossilen Brennstoffen zu elektrisch betriebenen Taxis fördern soll, 19. Januar 2021. (Chiles Ministerium für Energie und Bergbau/Handout via Xinhua)

VISIONEN VON MEHR NACHHALTIGKEIT

Es ist kein Zufall, dass viele chinesische Hersteller von Elektrofahrzeugen (EV) Europa als erste Station für ihre Markteinführung außerhalb Chinas wählen, denn die Region lockt solche Industrien mit einer vorteilhaften Politik.

Die chinesische Elektroauto-Marke XPeng begann im August mit dem Export des intelligenten Elektrocoupés P7 nach Norwegen, nachdem der G3 bereits seit fast einem Jahr auf dem europäischen Markt vertreten war. Einen Monat später gab BYD bekannt, dass insgesamt über 1.000 SUVs des rein elektrisch angetriebenen Modells Tang nach Europa geliefert wurden.

"Jetzt ist ein guter Zeitpunkt für den Export von Fahrzeugen mit neuer Energie unabhängiger Marken, vor allem auf den europäischen Markt", sagte Xu Haidong, stellvertretender Chefingenieur des Chinesischen Verbandes der Automobilhersteller (CAAM).

Die meisten NEVs auf dem europäischen Markt sind laut Xu Hybridfahrzeuge, wodurch ein Wettbewerbsvorteil für reine Elektrofahrzeuge entstehe. Die Subventionen für Fahrzeuge mit neuer Energie in den europäischen Ländern bilden ebenfalls ein günstiges politisches Umfeld.

NIO, ein aufstrebender Hersteller von Elektrofahrzeugen in China, hat in Oslo das erste "NIO House" eröffnet, einen Flagship-Store mit Café und Ausstellungsraum, und begann Ende September mit dem Verkauf seiner Fahrzeuge in Norwegen.

"Die Norweger investieren sehr stark in grüne Technologie, und ich denke, dass auch NIO aus China mit ihrer grünen Technologie wie den Wechselstationen nach Norwegen kommt", sagte Marius Hayler, CEO von NIO Norway.

Hongqi, eine der ältesten High-End-Marken des chinesischen Autobauers FAW, hat nach eigenen Angaben vor kurzem rund 500 Bestellungen für das E-SUV des Unternehmens aus Norwegen erhalten, dank der umweltfreundlichen Politik und der guten Infrastruktur für Elektrofahrzeuge in dem nordeuropäischen Land.

In Großbritannien wird der Fuhrpark des Zustelldienstes DPD um insgesamt 750 elektrische Lieferwagen von Maxus, einer Tochtergesellschaft des in Shanghai ansässigen Automobilherstellers SAIC Motor, erweitert, was die bisher größte Einzelbestellung chinesischer Fahrzeuge in Großbritannien darstellt.

Mit den Fahrzeugen, darunter 500 Vans der 3,5-Tonnen-Klasse und 250 kleinere, verdoppelt DPD die E-Fahrzeug-Flotte des Unternehmens auf 1.500 Fahrzeuge und gehört damit zu den führenden Betreibern von E-Fahrzeugen im Land.

Laut dem General Manager von SAIC Maxus Wang Rui lag der Schwerpunkt der Verkäufe des Unternehmens im Jahr 2020 in den entwickelten Ländern, insbesondere in Europa, wo das Unternehmen mit mehr als 5.000 exportierten NEVs im vergangenen Jahr eine führende Position auf dem lokalen Nischenmarkt einnahm.

Besucher der China (Tianjin) Auto Show 2021 in Tianjin in Nordchina besichtigen ein Elektroauto der Beijing Automotive Group Co., Ltd., 29. September 2021. (Xinhua/Li Ran)

NEUE TRENDS, NEUE STÄRKE

Am fortschrittlichen Produktionsstandort für NEVs von NIO in der Stadt Hefei in Ostchina werden täglich etwa 400 Fahrzeuge hergestellt, an denen 307 Roboter in einem vollautomatischen System arbeiten.

Für die europäischen Verbraucher bieten die in China hergestellten Elektrofahrzeuge mit ihrer auffälligen Technologie, ihrer maßgeschneiderten Produktion und ihren erschwinglichen Preisen ein ganz neues Nutzererlebnis.

Mit nur einem Fingertipp auf das zentrale Display des Fahrzeugs können Autos von NIO automatisch in einer Batteriewechselstation geparkt werden. Der Wechsel dauert dank einer bereits voll aufgeladenen Batterie nur drei Minuten und verkürzt die Wartezeit des Besitzers.

NIO beabsichtigt nach Angaben des Unternehmens, 20 Batteriewechselstationen in den fünf größten Städten Norwegens und an einigen der Hauptverkehrsstraßen des Landes zu installieren.

Die Technologie des Batteriewechsels ist zwar nicht neu, aber die Vermarktung des Konzepts ist eine andere Sache, wie Gunnar Birkenfeldt, einer der ersten Nutzer eines Fahrzeugs von NIO in Norwegen und Geschäftsführer einer Plattform für Abonnementdienste der Fahrzeuge, sagte.

In Anbetracht der aktuellen Nutzererfahrung gebe es für ihn keinen Grund, sich in Zukunft nicht für andere NIO-Modelle zu entscheiden, so Birkenfeldt.

Neben den Innovationen in der Produktion und im Ladeprozess ist auch die künstliche Intelligenz (KI) ein wichtiges Merkmal vieler Elektrofahrzeuge aus China.

In Paris wurde ein zwölf Meter langer selbstfahrender Elektrobus des chinesischen Unternehmens CRRC Electric Vehicle, ebenfalls im September, auf offenen Straßen getestet.

Das Fahrzeug bewältigte eine sechs Kilometer lange Strecke entlang einer Buslinie. In etwa 40 Minuten passierte es 26 Ampeln und zehn Bushaltestellen. Der Bus soll im kommenden Herbst den regulären Fahrgastbetrieb aufnehmen.

In den Markt für Elektrofahrzeuge sind in letzter Zeit eine Reihe chinesischer Tech-Riesen eingestiegen, die für mehr Wettbewerb und Innovation in der bereits boomenden Industrie sorgen.

Xiaomi, ein chinesischer Elektronikhersteller, der für seine Smartphones und Unterhaltungselektronik bekannt ist, hat im September eine Tochtergesellschaft für Elektrofahrzeuge mit einem Startkapital von zehn Milliarden Yuan (etwa 1,5 Milliarden US-Dollar) gegründet.

Zudem kündigte die in Guangzhou ansässige GAC Group Anfang des Jahres ein gemeinsames Projekt mit dem chinesischen Tech-Riesen Huawei zur Entwicklung eines "intelligenten SUV" an.

Mit dem Eintritt von Technologieunternehmen in den NEV-Markt wird mit einer Verschärfung des Wettbewerbs im Bereich der künstlichen Intelligenz gerechnet.

Der Wettbewerb mag für die Autobauer hart sein, kommt aber auch den Kunden zugute und wird die Branche weiter voranbringen sowie einen Beitrag zu den Bemühungen der internationalen Gemeinschaft zur Bekämpfung der globalen Erwärmung leisten.

Fahrzeuge mit neuer Energie haben laut dem chinesischen Handelsministerium das Wachstum der Automobilexporte Chinas angetrieben. Im Zeitraum von Januar bis Juli stiegen die Autoexporte um 102,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr, ein Rekordwachstum für diesen Zeitraum in der Geschichte.

"Nur wenn chinesische Autounternehmen in die Märkte der Industrieländer eintreten, können sie wirklich am internationalen Wettbewerb teilnehmen", sagte Cui Dongshu, Generalsekretär des Chinesischen Pkw-Verbandes.

Der explosionsartige Anstieg der Automobilexporte Chinas im Jahr 2021 spiegelt laut Cui die deutlich gestiegene globale Wettbewerbsfähigkeit der chinesischen Automobilindustrie wider, wobei es noch viel Raum für Exportwachstum gibt.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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