Hermann Simon: Deutsche und chinesische Hidden Champions können von Zusammenarbeit profitieren

German.news.cn| 18-09-2021 10:42:01| 新華網
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FRANKFURT, 17. September (Xinhua) -- Deutsche Hidden Champions und chinesische Unternehmen können durch Kooperationen voneinander profitieren und sich zukünftig beim Aufbau von Business-Ökosystemen die Hände reichen, sagte Hermann Simon, Gründer und Ehrenvorsitzender des globalen Beratungsunternehmens Simon Kucher und Partners.

"Deutsche Hidden Champions sehen chinesische Unternehmen sowohl als Konkurrenten als auch als Partner", und diese Beziehung könne beide Seiten zum Besseren verändern, sagte der renommierte deutsche Managementberater kürzlich in einem Interview mit Xinhua.

Simon, der auch Autor von "Hidden Champions: Lessons from 500 of the World's Best Unknown Companies" ist, hat in seinem Buch den Begriff "Hidden Champions" geprägt. Dieser bezieht sich auf relativ kleine, mittlere, in der Öffentlichkeit weniger bekannte, aber sehr erfolgreiche Unternehmen in einer bestimmten Branche oder einem bestimmten Bereich. "Hidden Champions" werden oft als das Rückgrat der deutschen Wirtschaft bezeichnet.

Simon wies darauf hin, dass chinesische Unternehmen ihren deutschen Konkurrenten in Bereichen wie künstliche Intelligenz (KI) und Eisenbahntechnologie bereits voraus sind und zunehmend in Deutschland investieren, um die dortigen Chancen zu nutzen.

Deutsche Unternehmen, die in China tätig sind, stellen sich unterdessen darauf ein, die günstigen Bedingungen auf dem chinesischen Markt zu nutzen, zum Beispiel in Bereichen wie Bergbautechnologie, künstlicher Intelligenz und autonomem Fahren, sagte Simon.

Deutsche und chinesische Unternehmen seien kooperative Partner, sagte Simon und merkte an, dass "dies insbesondere für die deutschen Hidden Champions gilt, die Produktionsstätten in China haben und sowohl chinesische Lieferanten als auch Kunden haben."

"China ist mittlerweile der wichtigste Markt für die deutschen Hidden Champions", sagte Simon und fügte hinzu, dass "das Risiko für die Deutschen darin besteht, dass sie durch den Verlust des chinesischen Marktes die Welt verlieren."

Simon sagte, Business-Ökosysteme werden als "einen sehr wichtigen Weg in die Zukunft" angesehen.

In Business-Ökosystemen arbeiten Unternehmen weltweit eng und langfristig vertrauensvoll zusammen, erklärte Simon und fügte hinzu, dass kleine und mittelständische Unternehmen durch Kooperationen sehr komplexe Produkte und Systeme herstellen könnten, zu deren Herstellung sie allein nicht in der Lage wären.

Die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China sei tief verwurzelt, so Simon: "Die deutsche und die chinesische Kultur ähneln sich darin, dass sie Wissen und Technik schätzen. Beide Nationen sind äußerst fleißig und arbeiten hart".

Simon erinnerte an seine Reisen nach China, bei denen er gesehen habe, dass einige chinesische Behörden und Unternehmen vom deutschen Berufsbildungssystem lernten.

Auch die Deutschen würden von den Chinesen lernen, zum Beispiel im Bereich der künstlichen Intelligenz, sagte Simon.

Simon sagte, er erwarte mehr Investitionen in beide Richtungen sowie eine vertiefte Zusammenarbeit zwischen beiden Seiten.

"Es gibt ein riesiges Potenzial für Win-Win-Lösungen", fügte Simon hinzu.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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