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China stellt Import der Fleischprodukte von Tönnies ein

German.xinhuanet.com | 21-06-2020 11:03:12 | german.china.org.cn

China stellte ab Donnerstag die Einfuhr der Fleischprodukte des deutschen Fleischverarbeiters Tönnies ein, nachdem Hunderte Menschen dieses Unternehmens positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden sind. Die Zahl der Infizierten ist mittlerweile auf 730 gestiegen.

Das chinesische Hauptzollamt kündigte am Donnerstag an, den Import von Fleischprodukten, die im deutschen Fleischkonzern Tönnies (DE NW-ES 202 EG) geschlachtet und in dem zu Tönnies gehörenden Schlacht- und Zerlegebetrieb Weidemark (DE EZ 917 EG) verarbeitet wurde, zu stoppen. Dieser Schritt erfolgte, nachdem mehr als 650 Menschen in der Produktion des Unternehmens positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden waren und die deutsche Seite, gemäß den Vereinbarungen der beiden Länder, Beijing umgehend informiert hatte. Berichten zufolge ist die Zahl der Infizierten inzwischen auf 730 gestiegen.

Die Tönnies Unternehmensgruppe hatte im letzten September gemeinsam mit dem chinesischen Partner Dekon Group, einer Tochter der West Hope Group, eine Absichtserklärung für eine Joint Venture in China unterschrieben. Der Schlacht- und Zerlegebetrieb mit der Kapazität für zunächst zwei Millionen Tiere in der Provinz Sichuan stellt den ersten Produktionsstandort des deutschen Fleischverarbeitungskonzerns außerhalb Europas dar. Die Gesamtinvestitionssumme belief sich auf 500 Millionen Euro, davon entfielen rund 150 Millionen Euro auf das Schlacht- und Zerlegezentrum.

In den letzten Jahren wurden mit der steigenden Nachfrage nach Fleischprodukten in China die Exportprodukte der EU und anderer Länder zu einer wichtigen Bezugsquelle für China. Statistiken zufolge exportierten 27 EU-Mitgliedstaaten im ersten Quartal dieses Jahres 1,4 Millionen Tonnen Schweinefleisch nach Übersee, mit einem Gesamtexportvolumen von 3,5 Milliarden Euro. Das ist das höchste Exportvolumen aller Zeiten. Die Nachfrage aus China ist für einen großen Teil davon verantwortlich. Berichten zufolge hat China im ersten Quartal 756.000 Tonnen Schweinefleischprodukte aus der EU gekauft, was einer Steigerung von 76 Prozent gegenüber dem Vorjahr und 54 Prozent des gesamten Exportvolumens der EU entspricht.

Manche befürchten, dass die Aussetzung der Exportqualifikation von Tönnies die Schweinefleischversorgung in China beeinträchtigen wird. Experten geben jedoch Entwarnung und erklären, dass der Einfluss eher begrenzt sei. Aufgrund der beschleunigten Wiederaufnahme der Produktion und Arbeit in China zeigen die jüngsten Nachrichten des Ministeriums für Landwirtschaft, dass die Zahl der Schlachtschweine in China im Mai gegenüber dem Vormonat um 3,9 Prozent gestiegen ist. Damit ist die Zahl in den letzten acht Monaten um 23,3 Prozent gestiegen. Diese Daten deuten darauf hin, dass das inländische Schweinefleischangebot in China in Zukunft weiter zunehmen wird.

(Quelle: german.china.org.cn)

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