Kommentar: Schuldzuweisung an China heilt keine amerikanische Krankheit

BEIJING, 3. Dezember (Xinhuanet) -- In einer Zeit, in der Washington-Politiker dazu neigen, China blind die Schuld für fast alles zu geben, was sie vermasseln, scheint der ehemalige US-Haussprecher Newt Gingrich zumindest etwas nüchterner zu bleiben.

"Einige der größten Misserfolge und Schwächen in Amerika können nicht China angelastet werden", schrieb Gingrich in seinem neuen Buch mit dem Titel "Trump vs. China: Angesichts der größten Bedrohung Amerikas", darin zitiert er Beispiele in Bereichen wie Bildung, Militär, Luft- und Raumfahrt und 5G-Technologien.

Für einige Zeit, anstatt selbstreflexiv zu sein, haben sich einige US-Politiker zunehmend daran gewöhnt, mit dem Finger auf China zu zeigen und behaupten, dass China die Vereinigten Staaten ausnutze und somit die Ursache für die explodierenden Handelsdefizite Amerikas oder den Auszug von Millionen von Arbeitsplätzen im verarbeitenden Gewerbe nach Übersee sei.

Gingrich ist natürlich nicht der Erste, der den Mut oder die Weisheit hat, etwas Wahrheit zu sagen.

Ökonomen auf der ganzen Welt sind sich im Allgemeinen einig, dass die meisten Verluste im verarbeitenden Gewerbe in den USA in den letzten Jahrzehnten auf die globalisierten Lieferketten und neue technologische Fortschritte wie die Automatisierung zurückzuführen seien und wenig mit den fleißigen chinesischen Arbeitern zu tun hätten.

Darüber hinaus stimmen mehrere große europäische Länder nicht mit Washington überein, was das unbegründete und schlecht gemeinte Verbot des chinesischen Technologieunternehmens Huawei betrifft. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat entschieden erklärt, dass die Huawei-Technologie nicht vom 5G-Wettbewerb ihres Landes ausgeschlossen werde.

"Es ist nicht Chinas Schuld, dass es den alten, bürokratischen, fest verwurzelten amerikanischen Telekommunikationsunternehmen nicht gelungen ist, in den 11 Jahren, in denen das chinesische Unternehmen Huawei daran gearbeitet hat, ein weltweit führendes Unternehmen zu werden, eine globale Strategie für 5G zu entwickeln", schrieb Gingrich.

Jemanden zu beschuldigen ist in der Tat viel einfacher, als eine Lösung zu finden, aber der Sündenbock China wird die Vereinigten Staaten zu nichts bringen. Um amerikanische Krankheiten zu heilen, müssen sich die Entscheidungsträger in Washington von tröstenden Lügen befreien und sich unangenehmen Wahrheiten stellen.

Eine Lektion ist, dass Beltway-Politiker den Mut haben müssen, ernsthaft nach der Seele zu suchen und die wahren Gründe für alle Arten von sozialen und wirtschaftlichen Problemen, die die Vereinigten Staaten plagen, zu untersuchen und notwendige Reformen einzuleiten.

Eine weitere Erinnerung ist, dass diese China- Hardliner die Entwicklung Chinas mit Objektivität und Rationalität lesen müssen. Wenn sie dies tun, werden sie feststellen, dass ein stabiles und wohlhabendes China gut zu Washingtons langfristigen Interessen in dieser Welt der wachsenden Vernetzung und Interdependenz passt.

"Wir müssen uns selbst und unsere eigenen Fehler und Misserfolge betrachten. Die Belastung für uns, unser eigenes System zu modernisieren und zu reformieren, ist enorm", schrieb Gingrich.

Die Last der Reform des amerikanischen Systems mag enorm sein, aber der Preis für die Wiederherstellung einer wahrheitsorientierten Denkweise wird noch größer sein.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)